Archiv-Foto: Teilansicht Maximineracht vor dem Zweiten Weltkrieg
100 Jahre GeWoGe – Erinnerungen an die Gründung
Gerne möchten wir Sie auf eine kleine Reise in die Gründungszeit unserer Genossenschaft mitnehmen. In alten Dokumenten haben wir hierüber einiges gefunden. Tauchen Sie mit uns in eine unbekannte Zeit ein.
Die Not der Trierer Bevölkerung nach dem Ersten Weltkrieg (1918) soll besonders groß gewesen sein. Viele Häuser und Wohnungen waren zerstört. In Trier herrschte eine unsagbare Wohnungsnot. Es galt, diese schnellstmöglich zu lindern. Alle Verantwortlichen standen in der Pflicht, schnell eine Lösung zu finden.
Infolgedessen kamen am 11.03.1922 einige Vertreter der Behörden und der Beamtenschaft zu einer vorkonstituierenden Sitzung zusammen – mit dem Ziel, eine Genossenschaft ins Leben zu rufen.
Am 22.03.1922 war es dann so weit, die „Gemeinnützige Beamtenbaugenossenschaft eGmbH Trier“ wurde offiziell gegründet. Die vollständige Eintragung in das Genossenschaftsregister bei Gericht erfolgte am 21.04.1922 unter der Nr. 1044.
Allein aus der Namensgebung „Gemeinnützige Beamtenbaugenossenschaft eGmbH” ist unschwer erkennbar, dass es seinerzeit ausschließlich Behördenmitarbeiter und Be- amten mit deren Familien vorbehalten war, bei der Genossenschaft Mitglied zu werden und folglich die Chance zu haben, eine preiswerte Wohnung zugeteilt zu bekommen.
Diese Gründung war ein Akt der Selbsthilfe, geboren aus der damals durch die Nachkriegszeit und die Beschlagnahme von Wohnungen durch die Besatzungsmächte in Trier herrschenden enormen Wohnungsnot. Die Gründer waren seinerzeit Beamte von Eisenbahn, Stadt und Post.
Die Aufgabe der Genossenschaft wurde klar definiert. Es galt, schnellstmöglich die Wohnverhältnisse zu verbessern und preisgünstigen Wohnraum zu schaffen, um die große Wohnungsnot zu lindern. Vielen hilfebedürftigen Mitgliedern konnte durch den Bau guter und kostengünstiger Wohnungen geholfen werden. Dabei orientierten sich die Verantwortlichen an jener jahrzehntealten Tradition der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen, dass soziale Gesichts- punkte wichtiger waren als Gewinnmaximierung und das Streben nach wirtschaftlichem Profit.
Die Verantwortlichen starteten seinerzeit mit großer Tatkraft, so dass bereits nach kurzer Zeit beachtliche rund 100 Wohnungen gebaut werden konnten.
Seit ihrer Gründung hat die Genossenschaft vieles erlebt. Es waren nicht immer nur schöne Zeiten. Wir haben uns die Mühe gemacht, aus alten Unterlagen und mit Hilfe von wenigen Zeitzeugen die Historie der Genossenschaft abzubilden. Demnächst erscheint hierzu eine äußerst spannende Chronik. Das Lesen lohnt sich. Bei Interesse rufen Sie uns gerne an.
Archiv-Fotos: Wohnanlage Hohenzollernstraße, Töpferstraße und Pacelliufer vor der Kriegszerstörung